21.12.16

Laufanfänger I Von Wettbewerben & Kuchentheken;-)

Im zweiten Teil der Läuferstory zum Thema "Erfolgreich im Anfängerjahr" geht es um das Laufen auf Wettbewerben und mit Freunden. Neben dem Spaß stellen sich  jedoch auch neue Herausforderungen. Zum Schluß geht es noch um die nächsten Ziele!




Die ersten Wettbewerbe 
Anfang Juli kam Jörg und meinte, ich könnte doch mal bei einem Wettbewerb mit machen. Der Zoolauf in Köln wäre eine gute Möglichkeit das mal zu probieren. Neben dem Toplauf (10km in < 52min) gibt es den Zoolauf. Hier geht es in Runden (á 1,7km) durch den Zoo und man kann von 1 Runde bis max. 6 Runden laufen, nach jeder Runde kann man entscheiden ob man noch weiterläuft. Nach kurzer Überlegung meldete ich mich an mit dem Ziel 3 Runden  zu laufen.  

ZooLauf Runde zwei!
"Trampeltiere unter sich!"
 Der Lauf findet abends statt und so trafen wir uns mit Lauffreunden bei recht schwül warmen Wetter im Zoo. Zuerst feuerten wir Jörg lautstark bei seinem Toplauf an, dann ging es zu unserem Start. Natürlich gab mir Jörg noch jede Menge Tipps mit auf den Weg. Bloß nicht zu schnell loslaufen und sich nicht von den Läufern direkt mitziehen lassen. Die vorher überlegte und vorgenommene Geschwindigkeit mit der Uhr kontrollieren und einhalten, aber vor allem Spaß haben.

Als ich dann unter all den Läufern stand und auf den Startschuss wartete war ich ganz schön aufgeregt. Dann ging es los und schon waren die mit mir gestarteten Lauffreunde weg. An den lustigen Erdmännchen vorbei zum Pavianfelsen, weiter zu den Elefanten und Wildpferden, die Zebras sind auch noch zu sehen, es macht unglaublich Spaß. Immer wieder suchte ich mir ein paar Läufer die mein Tempo laufen und hänge mich dran. So absolviere ich die 1. Runde und mit der Anfeuerung von Jörg geht es in die 2. Runde. Die läuft wirklich gut und ich fühl mich gut - auf geht´s in die 3. Runde. Auch die läuft so gut, dass ich kurz entschlossen Jörg zurufe, dass ich noch eine Runde laufe. Am Ende der 4. Runde biege ich dann zum Ziel ab und falle glücklich Jörg in die Arme. 4 Runden, knapp 7 km - so weit und so schnell bin ich noch gar nie gelaufen. Wahnsinn, ich erlebe mein erstes kleines Runner´s high und ich habe Blut geleckt. 




Wie kann ich also weitermachen?
Im Laufkalender stand als nächstes der Women´s Run in Köln auf dem Programm. Hier kann man eine 5km Runde und eine 8km Runde laufen. Mit meiner Kollegin habe ich mich zum 5km Lauf angemeldet, die 8km traute ich mir noch nicht zu. Ich kann den Lauf jeder Läuferin empfehlen. Top organisiert, tausende Gleichgesinnte und die Atmosphäre, wenn alle in dem gleichen "brombeerfarbenen" Shirt mit dem jeweiligen Jahresmotto laufen ist toll. Man kann das ganze ambitioniert angehen (mit Zeitmessung) oder einfach weil man mit Gleichgesinnten und Freundinnnen Spaß haben will. Das Women´s Village und die tolle Früchtetheke nach dem Lauf sind ein zusätzlicher Bonus. 


Zieleinlauf 6,5km Strecke
Weil die beiden Wettbewerbe so gut geklappt hatten meldete ich mich direkt noch für den Kölner Brückenlauf an, da zur 15km Strecke auch eine 6,5km Strecke angeboten wurde. Mit einer ganzen Reihe Lauffreunde (die alle die 15km liefen) ging ich auf die Strecke. Die Strecke hat ihre kleinen Tücken da es die Brückenanstiege und dann auch die Treppe wieder runter an den Rhein zu bewältigen gab. Aber die Strecke ist sehr schön und der Blick auf den Dom und die Stadt einmalig.

Kölner Brückenlauf


10km und rekordverdächtige Kuchentheken
Seit Jahren nimmt Jörg auch an vielen regionalen Laufveranstaltungen teil, die mit viel Herz und Engagement organisiert werden. Bei vielen dieser regionalen Events gibt es auch meterlange Kuchentheken mit leckeren, selbstgebackenen Kuchen die zu "volkstümlichen" Preisen angeboten werden. Ich war bisher immer die Nutznießerin davon, denn Jörg brachte von seinen Läufen immer Kuchen mit nach Hause. 


Drei-Brückenlauf Bonn
Also überlegte ich, dass man ja die Anstrengung eines Laufes mit der direkten Belohnung durch ein Stück Kuchen verknüpfen könnte (alles nur Psychologie:-)). Nachdem ich Jörg interviewte bei welchem Wettbewerb es denn Kuchentheken gibt, kristallisierte sich der Lauf "Rund um den Fühlinger See" heraus. Das sind allerdings 10km. Traue ich mir das zu? In meinen Trainingsläufen hatte ich mich auf eine Strecke von 9 km hochgearbeitet. Jörg meinte, dass ich dann im Wettbewerb auf jeden Fall die 10km laufen kann. Man wird mitgezogen und das Adrenalin gibt einem auch noch den letzten Kick. Kurzentschlossen meldete ich mich also an.

Am Renntag fuhr ich von zu Hause los und merkte auf der Autobahn, dass ich meine Uhr vergessen hatte. Zum zurückfahren war es zu spät. Panik machte sich breit. Wie kontrolliere ich denn meine Zeit? Ausgerechnet bei meinem ersten 10km Lauf. Jörg begleitete mich nicht, da er an einem anderen Lauf teilnahm, er konnte mich also an der Strecke nicht unterstützen. Nach einem aufmunternden Telefonat mit Jörg (wäre ihm auch schon passiert, ich könnte jetzt mein Tempo doch schon ganz gut einschätzen, du schaffst das schon) startete ich. Die ersten 3km flogen nur so vorbei. Ich konnte meine Zeit jedoch überhaupt nicht einschätzen. Also fragte ich eine Mitläuferin mit welcher Pace wir denn unterwegs wären. Deutlich zu schnell. Die 5 km wären so kein Problem aber es galt ja eine 2. Runde zu laufen. Ich drosselte also das Tempo und weiter ging es in die 2. Runde. Mit einer anderen Läuferin zusammen, in wechselnder Führungsarbeit, absolvierte ich die 2. Runde und kam mit 1:03:26 in Ziel! Ohne Uhr ! Yeah - mein zweites kleines runner´s high! Kuchentheke ich komme -  das Stück Kuchen hatte ich mir so was verdient und es hat doppelt so gut geschmeckt wie auf dem Sofa! 



Drei-Länder-Marathon und 1/4Marathon (11km) Lindau-Bregenz
Die erste Medaille
In Jörgs Jahresplanung war der Drei-Länder-Marathon (siehe Jörgs Post) fest eingeplant. Weil der durch meine Heimat führt, interessierte mich auch die Ausschreibung und beim durchlesen derselbigen stellte ich fest, dass dort auch ein 1/4 Marathon angeboten wurde. 11 wunderschöne km von Lindau nach Bregenz, immer am Bodensee entlang. Der Übermut packte mich und ohne zu wissen ob ich je so weit kommen würde meldete ich mich im Sommer an. Natürlich haben wir in der Familie die Werbetrommel für die Unterstützung gerührt, kneifen war deshalb nicht möglich.  Nur meine Brüder, die Feiglinge, nahmen meine Mitlauf-Herausforderung nicht an:-) 



die 1/4-Marathonis kommen


Um 11 Uhr ging es auf die Strecke, die Sonne schien, eine grandiose Landschaft und der Zieleinlauf ins Stadion unter Applaus der zahlreichen Zuschauer und dann im Ziel meine erste Medaille. Wahnsinn - meine erste Laufmedaille! Gänsehautmoment und ein großes Runner´s high. 



Motivation 
Bei meinen, vor Jahren, schon mal gestarteten Laufversuchen, schaffte ich es nie dran zu bleiben. Nach 2 Wochen hatte ich keine Lust mehr und der innere Schweinehund gewann sehr schnell wieder. Das Sofa so viel verlockender als die Laufstrecke.

Inzwischen habe ich festgestellt, dass der Kopf eine große Rolle spielt. Wenn der Kopf will, dann funktionieren die Füße. Ich möchte damit sagen, dass ich es jetzt einfach will. Ich will. laufen! Manches mal ist es auch immer noch ein "ich muss"  und nicht ein "ich will" laufen und  jetzt im Winter ist es noch etwas schwieriger, aber jedesmal wenn ich gelaufen bin ist es auch ein kleiner Sieg und motiviert mich dran zu bleiben.

Noch mehr Motivation bekomme ich durch die Kuchentheken:-) und die Wettbewerbe. Ich habe ein Ziel vor Augen das ich erreichen will, das hält mich im Training bei der Stange. Eine Anmeldung zu einem Wettbewerb ist auch eine Verpflichtung.Wir treffen uns mit Freunden, laufen gemeinsam, spornen uns an und ziehen uns mit - auch die Freunde will man natürlich nicht im Stich lassen. 



Drei-Brückenlauf Bonn
Noch mehr Wettbewerbe
Ebenfalls eine Motivation ist, für einen guten Zweck zu laufen. So startete ich beim Bonner Drei-Brückenlauf. Mit meiner Kollegin zusammen und bei schönstem Laufwetter lief ich zu meiner diesjährigen 10km Bestzeit von 1:00:36 und ich sag nur: "Kuchentheke";-)

Dann ging es in der Eifel am Rursee noch auf die 5km Strecke und als Jahresabschluss zum Mondorfer Weihnachtslauf. 


Rurseelauf 
Zieleinlauf Rursee (5 km)

Mondorfer Weihnachtslauf
FINISHER 10km

lecker Kuchen ;-)
Wenn ich mein halbes Laufjahr (Trainingsstart war Mitte Juni) rückblickend betrachte, bin 
ich ganz schön stolz. Ich habe richtig viel geschafft. Ich merke jedoch auch, dass es viel war. Im rechten Oberschenkel zwickts seit geraumer Zeit und nun erst einmal etwas zu reduzieren schadet sicher nicht.  

Neuer Versuch mit meinem allerliebsten, persönlichen Lauftrainer
Letzten Sonntag starteten Jörg und ich einen neuen gemeinsamen Laufversuch mit klaren Absprachen. Er darf nicht einen halben Meter vor mir her laufen und ich gebe das Tempo vor. Wir hatten uns auf 10km von Hennef nach Merten geeinigt. Bei schönstem Winterwetter liefen wir los und es bis km 8 hat es richtig gut funktioniert:-) Dann ging es auf einen kleinen "Trailabschnitt" mit einigen kleinen Steigungen und unebenem Gelände. Da ich schon müde war und mir meine neuen Laufschuhe auch noch Probleme machten, hatte ich daran nicht wirklich Freude obwohl die Strecke sehr schön ist.  




Fazit: für Jörg war es ein langsamer Regenerationslauf und für mich ein flotter Dauerlauf mit neuen Trainingsreizen. Wir können es doch zusammen:-))

Meine nächsten Ziele

  • Strecke verlängern 💪
  • Ausdauer verbessern 👀
  • Schneller werden 🏃
  • 15km Lauf zur Insel Grafenwerth 🏆 (05.02.2017)
  • Laufcamp👍
Wie es weitergeht, könnt ihr demnächst auf "der-laufgedanke" nachlesen, denn die 15km Strecke ist nur die Zwischenetappe für weitere Ziele;-)

Bis bald

Christine

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen